Lebensstil und Demenz
Martin Loef hat in seiner Promotion [1] gezeigt, dass und wie moderner Lebensstil zusammenhängen können (siehe auch http://www.chs-institute.org/gesundheitsberatung-demenzpraevention/). Wir haben jetzt eine kurze Zusammenfassung geschrieben, die soeben in der Zeitschrift für Komplementärmedizin erschienen ist (https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-116648) [2], in der die Befunde knapp zusammengefasst sind.
Die Mainstream-Meinung wird nämlich allmählich immer mehr angezweifelt, dass Demenz, vor allem Alzheimer Demenz, eine Krankheit ist, für die man irgendwann eine Wunderpille finden wird. Genauer gesagt wissen Spezialisten schon seit geraumer Zeit, dass diese Hoffnung höchstwahrscheinlich unseren Allmachtsphantasien geschuldet ist. Die Medikamente, die es gibt, sind praktisch wenig brauchbar, weil sie wenig Verbesserung und diese nur für kurze Zeit und zu hohen Kosten bringen und mit starken Nebenwirkungen verbunden sind [3, 4, 5]. Aber muss man sich deswegen dem Fatalismus hingeben? Keineswegs. Vermutlich ist es eher so, dass unser Lebenstil eine entscheidende Grösse darstellt. Der steigende Zuckerkonsum führt beispielsweise dazu, dass die Insulinresistenz unserer Zellen grösser wird. Das gilt auch für Gehirnzellen und Neuronen. Sie können gleichsam verhungern, obwohl ausreichend, ja zuviel Zucker da ist. Alzheimer ist von manchen schon als Diabetes Typ 3 bezeichnet worden. Auch die Balance von Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren scheint eine wichtige Rolle zu spielen, sowie eine geeignte Kultur des Bewusstseins, soziale Teilhabe, kognitive und körperliche Aktivität und der Konsum von Gemüse und Früchten, die viele Antioxidantien enthalten. Mehr dazu in unserem Beitrag.
Wer über unsere Lebensstildiagnostik (http://www.chs-institute.org/lebensstildiagnostik/) überprüfen will, wie man den eigenen Lebensstil konstruktiv verändern kann, kann dies mit einem Test tun.
[1] Loef, M. (2013). Moderner Lebensstil und Demenzrisiko - Empirische Untersuchungen. Essen: KVC Verlag.
[2] Walach, H., & Loef, M. (2017). Lebensstil und Demenz: Befunde und Überlegungen. Zeitschrift für Komplementärmedizin, 9(5), 56-61. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-116648
[3] AD2000 Collaborative Group. (2004). Long-term donepezil treatment in 565 patients with Alzheimer's disease (AD2000): randomised double-blind trial. The Lancet, 363(9427), 2105-2115. http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(04)16499-4/fulltext
[4] Gøtzsche, P. C. (2015). Deadly Psychiatry and Organised Denial. Copenhagen: People's Press. Gøtzsche, P. C. (2016). Tödliche Psychopharmaka und organisisertes Leugnen. München: Riva. https://www.antipsychiatrieverlag.de/versand/titel/goetzsche_psychopharmaka.htm