Demenzprävention

Demenz, so die allgemeine Meinung, ist ein Schicksal, das die meisten irgendwann ereilt, wenn sie älter werden. Dass diese Meinung alles andere als richtig ist, zeigen verschiedene Autoren in dem neuen, von Martin Loef und mir herausgegeben Buch "Demenz - Prävention und Therapie", das soeben im KVC-Verlag in Essen erschienen ist: Buch Demenz - Prävention und Therapie und dort für 30 Euro direkt erworben werden kann. Wir stellen in diesem Buch Daten und Meinungen vor, die in der allgemeinen Diskussion zu kurz kommen. Zum Beispiel ist es viel zu wenig bekannt, dass die Erscheinungsmerkmale von Alzheimer Demenz, die Ansammlungen von amyloiden Plaques und neurofibrilläre Tangles, nicht ursächlich für Demenz sind, sondern wohl nur sekundäre Merkmale. Daher ist es auch nicht sonderlich sinnvoll, alle Resourcen darauf zu verwenden, diese Merkmale oder deren Konsequenzen pharmakologisch zu beeinflussen. Die momentan verfügbare pharmakologische Therapie ist deshalb auch nicht sonderlich effektiv, und neue Wundermittel sind nicht in Aussicht. Dieses Buch zeigt allerdings, dass es viele Präventionsmöglichkeiten gibt. Bewegung als Lebensstilfaktor in den Alltag integriert, beispielsweise, ist um ein Vielfaches effektiver als jede pharmakologische Massnahme. Soziale Kontakte sind essenziell. Meditation und eine Kultur des Bewusstseins sind möglicherweise wichtigere Präventionsfaktoren, als wir denken. Welche Giftstoffe eine besondere Rolle spielen, welche Ernährungsformen nützlich sind, all dies und vieles mehr behandeln die Autoren, die in diesem Band ihre Erkenntnisse in einer allgemein verständlichen Sprache zusammenfassen.

Wir haben Experten zu Wort kommen lassen, die im wissenschaftlichen oder im praktischen Bereich oder in beidem ausgewiesen sind. Unser Ziel war es, ein Buch zu veröffentlichen, das sowohl Betroffenen, als auch der allgemeinen Öffentlichkeit, Forschern genauso wie Interessierten, einen kompetenten Einblick in den Bereich der lebensstilbasierten Prävention und der komplementären Therapieformen bei anfänglicher Demenz gibt. Denn wenn der Demenzprozess noch nicht allzuweit fortgeschritten ist, kann man mit den hier besprochenen Massnahmen durchaus auch noch therapeutisch eingreifen. Dazu dienen die Kapitel in der zweiten Hälfte des Bandes, die therapeutische Optionen und ihre möglichen Effekte besprechen.

Harald Walach